Voriges Projekt Serie 3 88

Mit der Serie 3, die ich zuvor aufgebaut habe, konnte ich eine Menge Erfahrung sammeln, die mir bei dem neuen Projekt bestimmt nützlich sind. Bei den großen Teilen, wie Karosserie und Rahmen, bin ich Freiluftschrauber. Unter Dach ist kein Platz, bzw. weil da auch Heu lagert, ist es eine schlechte Idee, dort zu shweißen.

Jede Menge Informationen zum Thema Serie Land Rover gibt es im Serie-Blog. Anschauen lohnt sich!



Mit einem Zelt (9 x 4 Meter) habe ich es einmal versucht. Vom Winde verweht. Funktioniert nicht.

Mit dem Fotografieren habe ich ziemlich spät begonnen. Der 88er war schon zerlegt und der Rahmen fast fertig. Es gibt keine vorher/nachher Bilder.


Der Rahmen


Der oder die Vorbesitzer hatten am Rahmen schon einiges geflickt. Ziemlich lieblos waren da Bleche draufgebraten worden. Es war eine Heidenarbeit, die alten Patches zu entfernen. Nachdem das alte Zeug unten war, habe ich die rostigen Stellen ordentlich ausgeschnitten, Bleche eingesetzt und sauber verschliffen.

Mit Flex und Zopfbürste, auch mit der Drahtbürste von Hand, habe ich den Rahmen so gut es ging entrostet. Dann mehrfach grundiert und Lackiert. Sieht doch sehr ordentlich aus!?
Hier ist das Bulkhead  provisorisch aufgesetzt. Nicht meckern, es kommt noch an die richtige Stelle vor den Auslegern.

Das Bulkhead

Bis auf die Fußkästen, die durchgerostet waren, war das Bulkhead sehr ordentlich.
Man sieht die abblätternden Farbschichten.








Nach dem Raustrennen der alten Fußkästen und dem Einschweißen der neuen, folgt schleifen, grundieren, schleifen. lackieren und fertig.

Das Fahrwerk

Die Blattfedern habe ich von Hand entrostet und neu lackiert. Die alten Buchsen in den Federn wurden rausgepresst und neue Buchsen eingesetzt.

Alle vier Stoßdämpfer wurden erneuert.




Lenkung und Spurstangen


Alle Spurstangenköpfe habe ich erneuert. Die Spurstangen und die Lenkschubstange selbst, habe ich entrostet und lackiert.


Alte, eingerostete Spurstangenköpfe auszubauen, ist eine Plage. Weder kann man die Spurstangen vernünftig im Schraubstock einspannen, noch bei den Köpfen die nötige Kraft zum Herausschrauben anwenden.

Ich habe mir aus Abfallstücken Zulagen gefertigt, mit denen die Spurstangen im Schraubstock eingespannt werden können.


Mit einem Hebel, ebenfalls aus Abfallstücken selbst gemacht, lassen sich die Köpfe dann ausdrehen.



Vorher mit viel WD40 einweichen und mit Heißluft erhitzen.



Die Bremsen



An allen vier Bremsen habe ich die Radbremszylinder und die Bremsbacken erneuert.

An der Hinterachse kamen neue Bremstrommeln dazu.

 Alle Bremsleitungen, die Bremsschläuche und den Hauptbremszylinder habe ich erneuert.

Der Motor

Die ganze Aktion hatte ich wegen des Motors begonnen. Der Ölverbrauch war exorbitant geworden. Bei einer 850km Fahrt von Dover nach Pforzheim hatte ich sage und schreibe 17 Liter Motorenöl verbraucht! Als der Motor zerlegt war, zeigte sich der Grund für den extremen Ölverbrauch. Alle Zylinder waren stark eingelaufen am OT ein deutlicher Absatz zu sehen und zu spüren. Ein Kolbenring war im ersten Zylinder gebrochen und hatte tiefe Rinnen in die Zylinderlaufbahn gefräst.

Der Motorblock kam zum Bearbeiter, wurde auf Übermaß gebohrt und gehont. Anschließend ordentlich lackiert.


 Die Froststopfen habe ich ebenfalls erneuert.
Der Zylinderkopf erhielt bei der Gelegenheit neue Ventile, Ventilfedern und Schaftdichtungen.
 

Und alles wird wieder fein zusammengebaut.


Das Getriebe
Das Getriebe habe ich gereinigt, die Lager an der Vorgelegewelle erneuert, auch das Ausrücklager. Alle Dichtungen erneuert.


Reifen und Felgen

Am LR 88 waren die 5,5J Serienfelgen mit Michelin Reifen montiert. Die Reifen hätte ich, weil alt und porös, erneuern müssen. Ich hatte noch einen Satz 6,5J Weller Felgen und 235/85/16 Reifen im Bestand. Die sollten auf den 88er. Felgen in Wagenfarbe lackiert.



Mir gefällt's so.

Die Lackierung

Im Neuzustand war der Landy einmal grau. Im Lauf der Zeit wurde er mehrfach umgestrichen. In echt englischer DIY Qualität. Nachdem ich die abblätternden Farbschichten entfernt hatte, habe ich versuchsweise auf den Originallack Epoxid-Grundierung aufgebracht. Leider hat die Grundierung, wie ich es schon befürchtet hatte, den Originallack angelöst. Alle Lackschichten mussten runter. Das war eine Woche schleifen.

Das Hardtop erfuhr die selbe Behandlung.

Lackiert habe ich dann, nach mehreren Schichten Grundierung, mit der Kunstharzfarbe von Paddocks. Das Hardtop in Limestone.


Den Rest in Light Pastell Green.











Den neuen Lack dann mit Schleifpaste, anschließend mit Polierpaste und zum Schluss mit Wachs behandelt, natürlich nicht von Hand, sondern mit der Poliermaschine, dann stand er prima da.

Dieser Kunstharzlack ist mit Vorsicht zu genießen. Er eignet sich gut zum Auftragen mit dem Pinsel oder mit der Rolle. Beim Spritzlackieren reagiert er sehr empfindlich. Bei zu geringer Lackmenge bildet sich sofort eine Orangenhaut, etwas zuviel gibt Nasen, etwas viel zu viel trocknet extrem langsam und er verträgt es nicht, wenn es beim Lackieren zu kalt oder zu heiß ist. Beim nachsten Mal nehme ich ein 2K Produkt.

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